Darstellung eines Wächterlymphknotens rechts axillär

Wächterlymphknotenszintigraphie

Die Szintigraphie der Wächterlymphknoten (sentinel nodes) ist eine Methode, den oder die Lymphknoten zu finden, die im Lymphabflussgebiet eines bösartigen Tumors (vor allem bei Brustkrebs oder malignem Melanom) an erster Stelle liegen.

Die Erfassung ist wichtig, um einen eventuellen Tumorbefall festzustellen.

Durch die Lymphknotenszintigraphie ist es möglich, intraoperativ mittels einer Sonde den Wächterlymphknoten zu erfassen und nur diesen (evtl. die Nachbarlymphknoten) herauszunehmen und histologisch (feingeweblich) zu untersuchen. Der Eingriff ist somit deutlich schonender als die axilläre Lymphadenektomie (Lymphknotenentfernung aus der Achselhöhle).

Indikation:

Ablauf:

Zur Identifizierung von Wächterlymphknoten wird eine Lymphabstrom-szintigraphie (auch Wächterlymphknotenszintigraphie oder Sentinel-Lymphknoten-Szintigraphie) durchgeführt.

Ein Eiweißstoff (Nanokolloid) wird mit radioaktivem Technetium markiert und um die Mamille unter oder in die Haut injiziert. Über die Lymphabflusswege verbreitet sich der Marker und reichert sich in dem Wächterlymphknoten, ggf. auch in den benachbarten Lymphknoten, an.

Mit szintigraphischen Aufnahmen werden die Anreicherungen mittels einer Gammakamera bildlich dargestellt. Teils werden Frühaufnahmen gleich nach Injektion, teils auch erneut nach 1 Std. erstellt, und das Sternum markiert.

Die Dokumentation des meist axillär gelegenen Lymphknotens sowie die Erfassung weiterer Lymphknoten dienen zur intraoperativen Planung.

Intraoperativ werden die markierten Lymphknoten mittels einer Sonde erfasst, reseziert und histologisch untersucht.

Strahlenbelastung:

Die effektive Dosis liegt unter 0,5 mSv.

Die natürliche Strahlenbelastung in Deutschland liegt bei 1-5 mSv/Jahr.