SPECT-Aufnahmen erfolgen nach 24 Stunden

Phäochromozytom im linken Nebennierenmark

Neurorezeptorszintigraphie

Die Neurorezeptorszintigraphie oder Somatostatin-Rezeptor-Szintigraphie (Octreotid-Scan) ist ein diagnostisches Verfahren für den Nachweis von neuroendokrinen Tumoren. Durch die klassischen bildgebenden Verfahren MRT, CT, Endoskopie oder Sonographie (Ultraschall) sind diese Raumforderungen teils schlecht zu diagnostizieren.

Indikationen:

Primärdiagnostik, Staging und Rezidivdiagnostik neuroendokriner Tumore:

Ablauf:

Nach intravenöser (i. v.) Injektion des Radiopharmakons (740 MBq 99mTc-Tektrotyd) kommt es zu einer Akkumulation der Substanz in Geweben, in denen eine hohe Dichte an Somatostatinrezeptoren vorherrscht. In neuroendokrinen Tumoren ist die Dichte der Somatostatinrezeptoren meistens erhöht, was in der Szintigraphie sichtbar wird.

Es werden planare Ganz- oder Teilkörperaufnahmen nach etwa 4 und 24 Stunden angefertigt, nach 24 Stunden auch SPECT-Aufnahmen, ggf. mit zusätzlicher Gabe eines Abführmittels zur Entleerung des Darms (dieses wird von uns mitgegeben).

Nebennierenmarksszintigraphie (I-123-MIBG)

Die MIBG-Szintigraphie (Metaiodbenzylguanidin) ist ein nuklearmedizinisches Untersuchungsverfahren des sympathischen Nervensystems. Dazu gehört unter anderem das Nebennierenmark. Die Aufnahme des MIBG in verschiedene Organe hängt von deren Katecholaminausscheidung und adrenerger Innervation ab. Metaiodbenzylguanidin ist eine organische Verbindung, die strukturell mit Noradrenalin verwandt ist. Sie wird in neuroendokrine Zellen aufgenommen und in neurosekretorischen Granula gespeichert.

Indikationen:

Primärdiagnostik neuroektodermaler Tumoren (insbesondere Phäochromozytom), Staging bei Malignitätsverdacht.

Ablauf:

Vor Gabe des Radionuklids erfolgt eine Gabe von Irenattropfen zum Schutz der Schilddrüse.

Nach i. v. Injektion von 185 MBq 123I-MIBG werden planare Ganz- oder Teilkörper-aufnahmen nach etwa 4 und 24 Stunden angefertigt, nach 24 Stunden auch SPECT-Aufnahmen der interessierenden Körperregion, meist des Oberbauches. In Einzelfällen erfolgen nach 48 Stunden planare Teilkörperaufnahmen.

Die verwendeten Substanzen werden in der Regel gut vertragen.

Als Nebenwirkungen können Herzrasen/-klopfen  und ein vorübergehender Blutdruck-anstieg auftreten.

Strahlenexposition:

  1. 5 mSv bei 370 MBq 123I-MIBG
  2. 4 mSv bei 740 MBq 99mTc-Tektrotyd

Die natürliche Strahlenbelastung liegt bei 1-5 mSv/Jahr.

131I-MIBG kann in höherer Dosierung auch zur Behandlung dieser Tumoren eingesetzt werden. In diesem Fall spricht man von einer MIBG-Therapie (stationär).